Stadtentwicklung mit Augenmaß betreiben
FDP Maintal will Maintals Charakter in den Stadtteilen erhalten
„Unsere Vision für Maintal ist die einer liebens- und lebenswerten Stadt.“ beschreibt der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Schäfer seinen Ansatz einer Stadtentwicklung mit Augenmaß. Für die Freien Demokraten geht es um eine Stadtentwicklung, die ein prägendes Bild schafft, an dem man erkennt, dass man in Maintal ist. Die Stadt lebt von seinen vier Stadtteilen und deren Charakteristika. „Diese wollen wir erhalten und wenden uns daher auch gegen ein bauliches Zusammenwachsen der Ortsteile.“ formuliert Thomas Schäfer und betont, dass das beschlossene Stadtentwicklungskonzept eine gelungene Grundlage für die Entwicklung der Stadt bietet. In den kommenden Jahren gelte es, dieses Konzept schrittweise in die Realität umzusetzen. Dazu gehöre, in Maintal grundsätzlich nur Gebäude mit maximal vier Vollgeschossen neu zu errichten.
„Bauen ist mehr als das Errichten von Gebäuden. Es ist auch Ausdrucksweise unserer Kultur und sagt etwas darüber, wie wir leben.“ betont der Vertreter der FDP im Bauausschuss, Klaus Gerhard. Dies zu gestalten, sei Aufgabe der Stadtentwicklung. Sie lege die Grundlagen für das Stadtbild Maintals in den kommenden Jahrzehnten. Weiter führt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende aus: „Bauen ist auch eine emotionale und ästhetische Frage. Deshalb wollen wir die Baukultur in Maintal fördern und insbesondere auch kreative Bau- und Wohnkonzepte unterstützen, die sich problemlos in die bestehende Bebauung integrieren lassen.“ Das solle beispielsweise durch Wettbewerbe für Architekten, Bauingenieure und Stadtplaner geschehen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Stärkung der örtlichen Architektur, weil Maintal nicht überall gleich aussieht und auch nicht aussehen soll. „Maintal und seine Stadtteile sollen ihren jeweiligen individuellen Charakter behalten und nicht zu austauschbaren Orten in der Region werden.“ mahnt Klaus Gerhard.
Maintal wird nach Überzeugung der FDP auch künftig ein Zuzugsgebiet sein, so dass Wohnraum in allen Segmenten von preiswertem Sozialwohnungsbau bis hochwertigem Einfamilienhausbau nötig sein wird. „Als Entwicklungsflächen sehen wir aber ausschließlich die Flächen, die im Stadtentwicklungskonzept ausgewiesen sind.“ zeigt Klaus Gerhard die Grenzen des Wachstums auf. Ein weitergehendes Wachstum in Fläche lehnen die Freien Demokraten aus technischen und ökologischen Gründen ab. „Wir wenden uns gegen Versuche, durch eine übergreifende Planung des Landes oder des Regionalverbandes, beispielsweise im Rahmen des Frankfurter Bogens, die Planungshoheit der Stadt auszuhebeln.“ ergänzt Thomas Schäfer und betont, dass Maintal nicht das Überlaufventil für mangelnde Vorausplanung der Frankfurter Politik sein könne.
Mit Blick auf die von den Grünen im Bund angezettelte Debatte, ob künftig noch Einfamilienhäuser gebaut werden sollen, positionieren sich die Maintaler Freien Demokraten klar. Für sie ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Einzelhäusern, Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau, zwischen Miet- und Eigentumswohnungen, genossenschaftlichen und baugemeinschaftlichen Wohnformen und zukunftsweisenden Modellen unerlässlich. „Jeder muss die Möglichkeit haben, in Maintal die für ihn passende Wohnform zu finden.“ lässt Thomas Schäfer keinen Zweifel daran, dass er die grünen Überlegungen abstrus findet.
Kaum ein Lebensbereich wurde in den letzten Jahren so stark reguliert wie der Wohnungsbau. Dazu haben auch die Beschlüsse in der Stadt Maintal beigetragen. Die Folge sei, dass die Kosten steigen und viel zu wenig gebaut wird. „Wir wollen die Wohnungsnot bekämpfen.“ zeigt Klaus Gerhard auf, dass der Mangel nicht verwaltet werden dürfe. Es müsse mehr Wohnraum her, aber ohne die Fehler der 70er Jahre zu wiederholen. Mit Blick auf die Notwendigkeit, auch preisgünstigen Wohnraum zu schaffen hält die FDP an dem Grundsatzbeschluss fest, bei neuem Geschosswohnungsbau 30% geförderten Wohnraum zu errichten. Es sei aber ein Irrglaube, dass nur der Staat das Wohnraumproblem lösen werde, wie es die SPD gegenwärtig suggeriere.
„Nur mit weniger Vorschriften und Belastungen machen wir den Wohnungsbau wieder attraktiv. Deshalb lehnen wir Milieuschutzsatzungen, übertriebene örtliche Bauvorschriften und unverhältnismäßige Auflagen in den städtischen Satzungen, wie der Stellplatzsatzung, ab.“ führt der Fraktionsvorsitzende Thomas Schäfer aus. Außerdem wollen die Freien Demokraten die Veränderungen in der Arbeitswelt durch die Zunahme der Homeoffice-Tätigkeiten auf das Wohnen, die Mobilität und die städtische Infrastruktur noch stärker in die Planungen einfließen lassen. „Eine zukunftsgerechte Planung ist ein Grundstein, dass die Bürger sich weiterhin in Maintal wohl fühlen werden.“ sind sich die beiden FDP-Vertreter abschließend einig.