Kreistag versagt Maintal erneut die Unterstützung

FDP beklagt parteipolitische Engstirnigkeit von SPD und CDU
„Es war absehbar, dass der Kreistag des Main-Kinzig-Kreises den FDP-Vorstoß für eine Ausweitung der Grundschulkapazitäten im Maintaler Stadtteil Dörnigheim ablehnen würde,“ zeigt sich wenig überrascht Prof. Dr. Joachim Fetzer, der Fraktionsvorsitzende der FDP im Kreistag. Seine Fraktion hatte dort zusätzliche Kapazitäten für die Grundschulen in Maintal gefordert. Denn Schulträger ist nicht die Stadt, sondern der Main-Kinzig-Kreis.
Was den Maintaler FDP-Kreistagsabgeordneten aber enttäuscht, ist das Verhalten der Maintaler Kollegen im Kreistag, Karl-Heinz Kaiser für die SPD und Erhard Rohrbach für die CDU. Ohne Debatte oder Änderungsanträge haben diese gegen den Antrag und damit gegen die Maintaler Interessen gestimmt. „Vergessen die beiden Maintaler ihre Herkunft, wenn sie zu Sitzungen nach Gelnhausen fahren?“ kommentiert Fetzer die Unsitte, Anträge nur deswegen abzulehnen, weil sie nicht von der eigenen Koalition kommen. Auch die Grünen hatten den Antrag abgelehnt.
„In Maintal sind wir in der Stadtverordnetenversammlung in der politischen Kultur ein ganzes Stück weiter,“ hebt der Maintaler FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Schäfer hervor, dass die Stadtverordnetenversammlung mit Unterstützung von SPD, CDU und Grünen den FDP-Antrag beschlossen hat. Darin wird der Magistrat aufgefordert, mit dem Kreis über einen weiteren Standort für eine Grundschule in Dörnigheim im Bereich Maintal-Mitte zu verhandeln. „In Maintal kümmern wir uns fraktionsübergreifend um ein gutes Bildungsangebot für die Kinder,“ so Thomas Schäfer. Umso erstaunter ist er, dass Karl-Heinz Kaiser diese Initiative nicht unterstützt, wo doch die SPD Maintal als erste einen Vorschlag für einen neuen Schulstandort eingebracht hatte.
„Wenn es SPD und CDU wichtig ist, dann kann es sogar richtig schnell gehen,“ vergleicht Joachim Fetzer die Entscheidungen im Kreistag zum ultraschnellen Ausbau einer Integrierten Gesamtschule in Nidderau mit der Ablehnung, einen weiteren Grundschulstandortes in Maintal überhaupt nur in Erwägung zu ziehen. „Maintal spielt im Main-Kinzig-Kreis nur eine untergeordnete Rolle,“ ist sein Resümee.
„Wir müssen zusätzliche Kapazitäten schaffen,“ hofft Thomas Schäfer noch auf ein Umdenken im Kreis. Denn Maintal wird im Rhein-Main-Gebiet die Rolle als Entlastungskommune zugewiesen und daher werden in den kommenden Jahren die Schülerzahlen entgegen dem Bundestrend weiter steigen. „Maintals Kinder sollten nicht unter den politischen Sandkastenspielen im Kreistag leiden,“ schließen die beiden FDP-Fraktionsvorsitzenden aus Stadt und Kreis.


