Kreis zeigt offen sein Desinteresse an Maintal

FDP-Fraktion befürchtet negative Entwicklung für die Stadt
„Der Main-Kinzig-Kreis zeigt offen sein Desinteresse an der künftig größten Stadt im Kreis,“ bewertet der Maintaler FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Schäfer die Verweigerung der Unterstützung des Anliegens der Stadt, ein eigenes Kennzeichen für die Stadt einzuführen. Diese Verweigerung wurde durch eine Veröffentlichung in der lokalen Presse bekannt.
Dass die Kreisstadt Gelnhausen, die nur halb so groß ist wie Maintal, ein Kennzeichen hat, weil sie zufällig dem Altkreis Gelnhausen angehörte, ist offensichtlich kein Problem, aber 40.000 Einwohner in Maintal dürften keine eigene Identität haben. So jedenfalls interpretiert die Maintaler FDP die Position des Kreises. „Dabei haben bundesweit viele deutlich kleinere Städte ein eigenes Kennzeichen. Das ist eine klare Benachteiligung Maintals,“ zeigt sich Thomas Schäfer verärgert, dass die in der Stadtverordnetenversammlung mit großer Mehrheit beschlossene FDP-Initiative für die Bürger so einfach vom Kreis abgebügelt wird.
„Mir schwant böses für unsere Stadt, wenn schon bei so kleinen Fragen Maintal im Kreis ins Hintertreffen gerät,“ drückt der Maintaler FDP-Fraktionsvorsitzende seine Besorgnis darüber aus, dass dieser Vorgang exemplarisch für das künftige Vorgehen des Kreises sein könnte, wenn Hanau nicht mehr dem Kreis angehört. „Maintal wird dann die Stadt im Westen sein, die brav die ständig steigenden Umlagen zahlen darf und der Fokus der Kreispolitik liegt auf den Anliegen des Ostkreises und des ländlichen Raums,“ sieht Thomas Schäfer ein Defizit in der Repräsentanz der Stadt im Kreis. Das liege auch daran, dass zu wenige Maintaler im Kreistag vertreten sind und dort für die Maintaler Bürger sprechen. Es ist eine gemeinsame Aufgabe aller Maintaler Parteien, dies in Zukunft zu ändern.
Zwischenzeitlich erwartet die Maintaler FDP, dass der Magistrat mit Bürgermeisterin Böttcher an der Spitze selbst das Heft des Handelns in die Hand nimmt. „Wenn der Kreis unsere Interessen ignoriert, dann müssen wir selber handeln. Deshalb fordern wir die Bürgermeisterin auf, den Antrag auf ein Maintal-Kennzeichen direkt bei der Landesregierung einzubringen,“ erwartet Thomas Schäfer eine klare Ansage von der Stadtspitze. Jedenfalls dürfe sie sich diesen unfreundlichen Akt des Kreises nicht bieten lassen.