Ist das Bürgerhaus Bischofsheim Maintals Elb-Philharmonie?
FDP-Fraktion entsetzt über Kostenexplosion bei energetischer Sanierung
„Man könnte meinen, die Elb-Philharmonie kommt an den Main!“ zeigt sich der FDP-Ortsvorsitzende Klaus Gerhard entsetzt über die Vorlage des Magistrats, nach der die Kosten für die energetische Sanierung des Bürgerhauses Bischofsheim sich mindestens auf 8 Mio. € mehr als verdoppeln werden. Liest man die Vorlage genauer durch, fällt auf, dass plötzlich jede Menge Mängel in dem Gebäude vorhanden sind, die vorher keiner gekannt haben will. „Ich frage mich, was der Magistrat in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, wenn er jetzt auf einmal ein marodes Gebäude vorfindet, das nicht mal der Genehmigungslage entspricht.“ ist Klaus Gerhard sichtlich verärgert, dass mit dem Eigentum der Stadt scheinbar schludrig umgegangen wurde. Die gesamte Vorlage ist für ihn ein Offenbarungseid der Planungsfähigkeit der Stadt.
Für den FDP-Stadtverordneten Leo Hoffmann sind die Folgen für die Vereine und auch für die Gastronomie des Bürgerhauses erschütternd. „Der Magistrat plant nahezu 2 Jahre Sanierungszeit für das Bürgerhaus, wie sollen die Vereine das kompensieren?“ sieht das Mitglied des Sozialausschusses die Existenz mancher Vereine bedroht. Er erwartet, dass der Magistrat konkrete Konzepte vorlegt, wie diese Bauzeit überbrückt werden kann. Ohne solche Aussagen könne kein Stadtverordneter seine Hand für den Magistratsvorschlag heben.
Die FDP-Fraktion hat sich entschieden, einen Antrag einzureichen, wonach die Vorlage zunächst in die Septembersitzung der Stadtverordnetenversammlung geschoben wird. „Wir wollen erstmal einen umfangreichen Fragenkatalog vom Magistrat beantwortet bekommen.“ erläutert FDP-Fraktionsvorsitzender Thomas Schäfer und führt weiter aus: „Ohne dass wir die genauen Hintergründe der Entwicklung kennen, sind wir nicht bereit, weitere Mittel bereit zu stellen.“ Die Fragen zielen auf die Gründe der Kostenmehrung ab, aber ebenso darauf, welche Kosten überhaupt der Sanierung zuzuschreiben sind und welche den anderen Planungswünschen für das Gebäude. „Wir haben den Eindruck, hier wird ein Vorwand genutzt, um das große Rad zu drehen.“ ist der FDP-Politiker gegenüber der Vorlage skeptisch.
„Wir sehen bisher nur die Spitze des Eisbergs.“ erwartet Klaus Gerhard, dass noch viele neue Erkenntnisse in den kommenden Monaten ans Tageslicht kommen werden,“ spielt der Ortsvorsitzende Gerhard auf nachfolgende Textstelle im Pressebericht an: ‚Erst eine fundierte fachplanerische Voruntersuchungen durch Experten […] hätte nun ergeben, dass diese Mittel nicht ausreichen werden.‘ Leo Hoffmann ergänzt: „Falls erforderlich, werden wir alle Instrumente der Stadtverordnetenversammlung nutzen, um Verantwortlichkeiten zu ermitteln.“ Die FDP werde zudem überlegen, ob die energetische Sanierung überhaupt noch eine sinnvolle Lösung sei. „Ohne eine belastbare Kalkulation, einem klaren Terminplan, der auch andere städtische Baumaßnahmen berücksichtigt und einem Verlagerungskonzept für die Nutzer des Bürgerhauses kann die Planung keinesfalls mehr weitergeführt werden.“ fasst der Fraktionsvorsitzende Thomas Schäfer abschließend den Diskussionsrahmen der Freien Demokraten zusammen.
Den Antragstext finden Sie hier.