Zukunftsorientierte Stadtentwicklung für die Bürger

Bauen ist mehr als das Errichten von Gebäuden. Es ist auch Ausdrucksweise unserer Kultur und sagt etwas darüber, wie wir leben. Dies zu gestalten, ist Aufgabe der Stadtentwicklung. Sie legt die Grundlagen für das Stadtbild Maintals in den kommenden Jahrzehnten. Stadtentwicklung muss ein prägendes Bild schaffen, mit dem man erkennt, dass man in Maintal ist. Maintal lebt von seinen vier Stadtteilen und deren Charakteristika. Diese wollen wir erhalten und wenden uns daher auch gegen ein bauliches Zusammenwachsen der Ortsteile. Das beschlossene Stadtentwicklungskonzept bietet eine gelungene Grundlage für die Entwicklung der Stadt. In den kommenden Jahren gilt es, dieses Konzept schrittweise in die Realität umzusetzen.

Bauen ist auch eine emotionale und ästhetische Frage. Deshalb wollen wir die Baukultur in Maintal fördern und insbesondere auch kreative Bau- und Wohnkonzepte unterstützen. Das soll beispielsweise durch Wettbewerbe für Architekten, Bauingenieure und Stadtplaner geschehen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Stärkung der örtlichen Architektur, weil Maintal nicht überall gleich aussieht und auch nicht aussehen soll. Maintal und seine Stadtteile sollen ihren jeweiligen individuellen Charakter behalten und nicht zu austauschbaren Orten in der Region werden.

Unsere Vision für Maintal ist die einer liebens- und lebenswerten Stadt. Grünflächen, die Streuobstwiesen, die Seen, der Main und die weiteren Bachläufe im Stadtgebiet dienen dabei nicht nur als öffentliche Aufenthalts- oder Begegnungsräume. Sie bereichern die Biodiversität. Sie können auch zusätzliche Kälteinseln für das städtische Mikroklima darstellen und sind für ausreichend Frischluftzufuhr zwingend notwendig. Die Stadtentwicklung muss zunehmend aus Gründen des Klimaschutzes ökologische Gesichtspunkte und Optimierungen berücksichtigen.

Maintal wird auch künftig ein Zuzugsgebiet sein, so dass wir Wohnraum in allen Segmenten von preiswertem Sozialwohnungsbau bis hochwertigem Einfamilienhausbau schaffen müssen. Als Entwicklungsflächen sehen wir aber ausschließlich die Flächen, die im Stadtentwicklungskonzept ausgewiesen sind. Ein weiteres Wachstum in Fläche lehnen wir aus technischen und ökologischen Gründen ab. Wir wenden uns gegen Versuche, durch eine übergreifende Planung des Landes oder des Regionalverbandes, beispielsweise im Rahmen des Frankfurter Bogens, die Planungshoheit der Stadt auszuhebeln. Maintal kann nicht das Überlaufventil für mangelnde Vorausplanung der Frankfurter Politik sein.

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Einzelhäusern, Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau, zwischen Miet- und Eigentumswohnungen, genossenschaftlichen und baugemeinschaftlichen Wohnformen und zukunftsweisenden Modellen ist die Voraussetzung für den Einzelnen, „seine“ Wohnform zu finden. Kaum ein Lebensbereich wurde in den letzten Jahren so stark reguliert wie der Wohnungsbau. Dazu haben auch die Beschlüsse in der Stadt Maintal beigetragen. Die Folgen: Die Kosten steigen und es wird viel zu wenig gebaut. Wir wollen die Wohnungsnot bekämpfen. Mangel kann man aber nicht verwalten. Es muss schlicht mehr Wohnraum her, nicht flächendeckend in der ganzen Stadt, aber dafür konzentriert in den Gebieten, die das Stadtentwicklungskonzept dafür vorsieht.

Der Flächenverbrauch in Maintal muss minimiert werden. Eine ungezügelte innerörtliche Nachverdichtung wird es mit uns nicht geben.

Selbst mit dem besten Maßnahmenkonzept wird sich in der Nach-Corona-Zeit nicht verhindern lassen, dass es zunehmend zu Leerständen in den innenörtlichen Kernen kommt, welche die Attraktivität der Einkaufs- und Erlebnisstraßen nachhaltig beeinträchtigen. Dieser Entwicklung wollen wir mit einem durchdachten Leerstandsmanagement begegnen. So können leere Schaufenster beispielsweise zur Zwischennutzung an Pop-up Galerien vermietet werden. Grundlagen für eine Weiterentwicklung der innerörtlichen Bereiche und der schnellen, direkten und unbürokratischen Kommunikation zwischen Einzelhandel, Gastronomie, Anwohnern und Verwaltung kann auch die Etablierung eines City-Managers sein.

Die Ziele der FDP Maintal für die kommende Wahlperiode:

  • Alle städtebaulichen Entwicklungen in der Stadt werden wir an den Vorgaben des Stadtentwicklungsplans messen und beurteilen. Insbesondere halten wir an der Vorgabe fest, im Grundsatz keine Bauten mit mehr als vier Vollgeschossen zu genehmigen.
  • Das Schließen von Baulücken, Aufstockungen und Hinterliegerbebauungen in den innerörtlichen Kernen halten wir für sinnvoll. Damit soll auch ein Beitrag zur Vermeidung weiterer Flächenversiegelungen geleistet werden.
  • Städtebauliche Problembereiche wie das Opeleck in Dörnigheim sind im Rahmen städtebaulicher Konzeptionen zu beseitigen.
  • Nur mit weniger Vorschriften und Belastungen machen wir den privaten Wohnungsbau wieder attraktiv. Deshalb lehnen wir Milieuschutzsatzungen, übertriebene örtliche Bauvorschriften und unverhältnismäßige Auflagen in den städtischen Satzungen, wie der Stellplatzsatzung, ab.
  • Ein pauschales Verbot für die Nutzung von Wohnraum als Ferienwohnungen lehnen wir als Eingriff ins Eigentum ab.
  • Die Entwicklung von Baugebieten im Rahmen von städtebaulichen Verträgen durch private Investoren darf nicht an prohibitiven Auflagen scheitern, die das Bauen unmöglich oder unwirtschaftlich machen.
  • Wir halten an dem Beschluss fest, bei neuem Geschosswohnungsbau 30% geförderten Wohnraum zu errichten. Darüber hinaus wollen wir auch weiterhin Belegungsrechte für Sozialwohnungen im Bestand erwerben. Die Veränderungen in der Arbeitswelt durch die Zunahme der Homeoffice-Tätigkeiten auf das Wohnen, die Mobilität und die städtische Infrastruktur wollen wir künftig noch stärker in die Planungen einfließen lassen.
  • Wir unterstützen die Bemühungen der MIG, mit der Hilfe von Förderprogrammen preiswerten Wohnraum zu schaffen.
  • Wir sehen in der MIG nicht den einzigen Bauherren für neuen Wohnraum. Vielmehr unterstützen wir auch private Investoren und Bauherren für die Eigennutzung bei der Schaffung von Wohnraum in Maintal.
  • Zur Entzerrung der Bauaktivitäten wollen wir die Perspektivfläche an der Kesselstädterstraße erst weiterentwickeln, wenn das Areal am Ortseingang (Real-Gelände, Opeleck, Dreieck Kesselstädter Weg) fertig umgebaut wurde.
  • Wir unterstützen den Einsatz städtischer Gesellschaften zur Entwicklung von städtischen Baugebieten.
  • Die bestehende Stellplatzsatzung als Instrument zur Sicherung von ausreichend Flächen für den ruhenden Verkehr für PKWs wollen wir von satzungsfremden, rein kostensteigernden Vorgaben entrümpeln. 
  • Fehlentwicklungen beim Handel mit ökologischen Ausgleichsflächen sind zu vermeiden, standortnahe Flächen zu bevorzugen.
  • Den Versuch, über Bebauungspläne langjährig bestehende Kleingartensiedlungen zu beseitigen lehnen wir weiterhin ab. Wir wollen uns auf die Beseitigung von baulichen Auswüchsen im Außenbereich konzentrieren.
  • Wir wollen die Potentiale einer gesamthaften Entwicklung des Mainufers auf dem Stadtgebiet als regionaler Naherholungsraum prüfen lassen. Wir fordern dazu ein einheitliches Konzept, welches Renaturierung, Aufwertung und Erlebbarkeit des Mainufers widerspruchslos vereint.
  • An einem geeigneten Ort, z.B. am Mainufer, wollen wir die Einrichtung eines Spielplatzes mit Wasserspielen für Familien, der zum Verweilen einlädt, prüfen.

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