Will die Stadt nicht mehr ausbilden?

16.08.2014

FDP Maintal hat Bedenken beim Frauenförderungsplan

„Will die Stadt Maintal nicht mehr ausbilden?“ fragt der Maintaler FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Schäfer angesichts des vom Magistrat vorgelegten Frauenförderungsplans. In diesem Entwurf, über den die Stadtverordnetenversammlung im September entscheiden soll, ist festgehalten, dass eine Besetzung von Ausbildungsstellen nicht erfolgen darf, wenn nicht die Hälfte der Plätze durch junge Frauen besetzt werden können. „Mit dieser Regelung geht die Stadt Maintal weit über das hinaus, was im Hessischen Gleichstellungsgesetz verlangt wird!“ kritisiert der liberale Politiker die überzogene Regelung. Nach Auffassung der FDP Maintal ist Bildung und gerade auch die berufliche Bildung ein so hohes Gut, dass sie nicht durch solche Regelungen untergraben werden darf. „Es kann nicht sein, dass jedes Jahr Politiker, Gewerkschaften und Arbeitgeber durchs Land ziehen, um für dringend benötigte Ausbildungsplätze werben und die Stadt Maintal dann Ausbildung verweigert, obwohl sie entsprechende Plätze frei hätte.“ macht Thomas Schäfer deutlich, dass besonders junge Männer durch die geplante Regelung diskriminiert werden.

„Auch bei der Besetzung von freien Stellen plant die Stadt eine Diskriminierung der Männer!“ spannt die FDP-Stadtverordnete Ellen Kessel den Bogen zu der geplanten Regelung, wonach eine freie Stelle in einem Bereich, in dem Frauen unterrepräsentiert sind, extern auszuschreiben ist, wenn es keine geeignete interne Kandidatin gibt. Durch diese Regelung wird es männlichen Angestellten unmöglich gemacht, sich auf Stellen zu bewerben, nur weil nicht genügend Frauen in vergleichbarer Position sind. „Auch hier schießt die Stadt weit über die gesetzlichen Regelungen hinaus.“ stellt Ellen Kessel fest. Dadurch würden gerade die männlichen Angestellten in der Stadtverwaltung demotiviert, da sie kaum noch Chancen für einen Aufstieg haben. Für die liberale Politikerin ist es unverständlich, warum die Stadt nicht die gesetzlichen Regelungen einfach übernimmt. Dies sei schon deswegen ausreichend, weil es sehr viele weibliche Angestellten in der Verwaltung gibt.

Die FDP hat in den letzten Jahrzehnten immer für Gleichstellung zwischen Frau und Mann gekämpft, die aktuellen gesetzlichen Regelungen drücken auch genau dieses aus. Nun besteht aber die Gefahr, dass das Erreichte in Maintal ins Gegenteil abgleitet. „Die FDP wird deshalb zu dem vorgelegten Frauenförderungsplan Änderungen vorschlagen, um diese schreiende Ungerechtigkeit zu beseitigen!“ kündigt der FDP-Fraktionsvorsitzende an. Die Förderung von Frauen im Beruf sei für die Liberalen ein sehr wichtiges Anliegen. Dieses dürfe aber nicht darin Münden, dass Männer in der Verwaltung die berufliche Perspektive genommen werde oder noch schlimmer jungen Männern sogar die berufliche Ausbildung verweigert wird. „Hier beweist sich mal wieder dass gut gemeint das Gegenteil von gut gemacht ist!“ stellen Thomas Schäfer und Ellen Kessel abschließend unisono fest.