Umweltausschuss blockiert Innovationen
FDP-Fraktion Maintal bedauert fehlende Weitsicht der Stadtverordneten
„Es ist unverständlich, warum SPD, Grüne und WAM, Innovationen auf dem Gebiet der CO2-Reduktion ablehnen und nicht einmal die Prüfung entsprechender Maßnahmen zulassen.“ zeigt sich der FDP-Vorsitzende Klaus Gerhard, der für die FDP im Umweltausschuss sitzt, enttäuscht über die Blockadehaltung der drei Fraktionen. Im Ausschuss für Umweltausschuss kam es zu erheblichen Differenzen in der Diskussion um einen Antrag der FDP-Fraktion zum Thema CO2-Abscheidung und synthetischen Kraftstoffe. Die FDP-Fraktion hat sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt, neue Technologien und Lösungen zu Klimaschutz-Maßnahmen erörtert und wollte den Einsatz dieser Innovationen im Maintaler Stadtgebiet vom Magistrat geprüft sehen. Es ging zunächst um die Erstellung einer CO2-Abscheideanlage, die Massen an CO2 aus der Luft herausfiltert und nutzbar machen kann.
Im zweiten Teil des Antrags wurde von der FDP der Einsatz einer Zapfsäule mit synthetischem Dieselkraftstoff angeregt, um die städtischen Busse und Fahrzeuge des Betriebshofs klimaneutral betreiben zu können. Die anderen Fraktionen hängten sich an Argumenten der Verfügbarkeit, der angeblich fehlenden Zulassung und der Kosten auf und lehnten beide Punkte mit einem Wisch ab. „Anstatt alle Maßnahmen, die vielversprechend und zukunftsweisend sind in die nähere Betrachtung einzubeziehen, werden sie gerade von den lautesten Klimanotstands-Ausrufern behindert. „So wird das nichts mit dem Klimaschutz!“ protestiert Leo Hoffmann angesichts des sturen Verhaltens.
„Synthetischer Dieselkraftstoff kann beispielsweise in flächenschonenden Algen-Farmen hergestellt werden.“ verdeutlicht Klaus Gerhard, dass die Technik bereits in der Entwicklung ist. So gab es bereits Versuchsanlagen in Freiberg (Sachsen) und vielen anderen Orten auf der Welt vor Jahrzehnten. Die Synthese-Methode ist seit 1918 bekannt und etliche Versuchsreihen dazu u.a. bei Lufthansa wurden vor Jahren schon mit Erfolg abgeschlossen. Die Schweiz und Dänemark planen bereits Anlagen im Gigawatt-Bereich, die mit Biomasse-to-Liquid- und Power-to-Gas-Verfahren, die einen großen Teil der Energieversorgung der Zukunft sicherstellen können. Hierbei werden die überschüssigen Stromspitzen aus Wind- und Solarenergie mittels Elektrolyse zur Herstellung von Wasserstoff aus Wasser verwendet. Dieser kann im nächsten Schritt im Gasnetz als riesigem Energie-Speicher zwischengelagert oder an anderer Stelle in Kraftstoff umgewandelt werden. „Der Vorteil dabei ist, dass die vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann, vorhandene und bewährte Motoren, Turbinen- und Heizungstechnik weiterverwendet werden kann und die neuen Energieträger bei entsprechendem Marktanteil kaum höhere Kosten verursachen, als die Versorgung mit mineralischen Erzeugnissen.“ hebt Klaus Gerhard den besonderen Charme der Technik hervor.
„Die Verwendung von synthetischen Kraftstoffen ist deswegen klimaneutral, da exakt genauso viel CO2 aus der Luft entnommen wird, wie hinterher wieder durch die Verbrennung an sie abgegeben wird.“ ergänzt Leo Hoffmann die Liste der Vorteile und zeigt auf, dass auf diesem Wege die Umwelt durch bestehende Verbrennungsmotoren nicht zusätzlich belastet werden muss, sondern im Gegenteil bestehende Motoren schlagartig klimafreundlich werden können. Die FDP verschweigt nicht, dass diese Methode nicht nur Vorteile hat. Der Wirkungsgrad ist niedriger, als beispielsweise ein direkter Betrieb mit Strom zum Beispiel mit Akkus oder Batterien. Für die FDP stellt dies aber keinen Widerspruch dar. „Wir wollen jetzt sinnvolle Beiträge im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Dazu wollen wir auch Brückentechnologien nutzen“, so Leo Hoffmann.
Wenn es zum Anschub neuer Technologien an Investitionen bedarf, so sollte es uns, gerade als öffentliche Betriebe, auf den Plan rufen, diese als Pilotprojekt einzuführen, zumindest die Möglichkeit dazu vorab zu prüfen. Ökologische Verbesserungen brauchen Mut und Einsatzbereitschaft, keine Blockade. Da scheint der grüne Verkehrsminister weiter zu sein, als seine Weggefährten in Maintal. „Es scheint als wolle man den Klimawandel eher dazu nutzen, um bewährte und wohlstandsichernde Strukturen zu zerstören und mit antiquierten Ideologien in die Gegebenheiten des frühen 20. Jahrhunderts zurückzukehren“, kritisiert Klaus Gerhard vor allem die Fraktionen von SPD, WAM und Grünen. „Ohne sich auch nur ansatzweise mit der Technologie und deren Kosten auseinanderzusetzen, führen jene Fraktion das Kostenargument an, um den Ansatz schon im Keim zu ersticken, um so auf Stimmenfang all jener Wählerinnen und Wähler zu gehen, die die Angst um einen Klimawandel in wilde Panik versetzt.“ zeigen sich beide Freien Demokraten entsetzt über den fehlenden Weitblick der drei Maintaler Fraktionen.