Keine neue Lärmbelastung für Maintal durch Regionaltangente Ost

Die Stadtverordnetenversammlung fordert den Magistrat auf, über den Vertreter der Stadt in der Verbandskammer des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain darauf hinzuwirken, dass Planungen für eine Regionaltangente Ost nicht zu einer weiteren Belastung der Bürger der Stadt durch zusätzlichen Bahnlärm und eine Zerschneidung der Natur führen.

Die Stadtverordnetenversammlung stellt fest, dass für Maintal eine Anbindung an die Regionaltangente Ost nur dann in Betracht kommt, wenn dadurch relevante Pendlerströme von Maintaler Bürgern tatsächlich auf diese neue Strecke umgeleitet werden können. In diesem Fall ist eine Trassenführung zu wählen, die an bestehenden Verkehrsachsen entlang führt und so gebaut wird, dass es zu keinen zusätzlichen Lärmbelastungen in den Wohngebieten kommt.

Die Stadtverordnetenversammlung bekräftigt, dass das Vorrangige Ziel der Verbesserung der Schienenanbindung der Bau der Nordmainschen S-Bahn bleibt. Die Regionaltangente Ost kann daher nur ein langfristiges Projekt sein, das die gegenwärtigen Verkehrsprobleme nicht zu lösen vermag.

Begründung:

In der Verbandskammer des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain wurde über den Bau einer Regionaltangente Ost zur Herstellung eines S-Bahn-Rings um Frankfurt diskutiert. Planungen hierzu wurden angeschoben. Aus der Presse ist zu entnehmen, dass eine der beiden maßgeblichen Trassenführungen einer solchen neuen S-Bahn direkt durch Maintal-Bischofsheim führt. Dies lässt befürchten, dass eine weitere Verkehrsachse quer durch die Stadt getrieben werden soll. Damit sind die Zerstörung des Grüngürtels und zusätzliche Lärmbelastungen zu befürchten. Hiergegen muss sich die Stadt frühzeitig wehren.

Auf der anderen Seite bedarf es eines Ausbaus der Schieneninfrastruktur, wenn es gelingen soll, mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen. Daher kann sich die Stadt einer solchen Planung nicht komplett verweigern, wenn damit substantielle Verbesserungen für die Maintaler Pendler erreicht werden können, die um Frankfurt herum fahren müssen. Deshalb wäre zu prüfen, ob es möglich ist, eine Trassenführung zu finden, die einerseits entlang der bestehenden Verkehrstrassen führt, beispielsweise entlang der Querspange, und zugleich so realisiert wird, dass von ihr keine weiteren Lärmbelastungen für die Bevölkerung ausgeht.

Am Ende bleibt aber festzustellen, dass die Planungen für eine Regionaltangente Ost ein langfristiges Projekt sind, dass noch Jahrzehnte bis zur Realisierung in Anspruch nehmen werden. Deshalb muss der Fokus auf der Realisierung der Nordmainschen S-Bahn verbleiben, die zügig gebaut werden muss.

Die Stadt Maintal sollte schon sehr früh in der Diskussion eine eigene Position beziehen. Die Überlegungen werden von den Nachbarkommunen mit Kraft vorangetrieben. Besonders Frankfurt sucht nach Wegen, seine Verkehrsprobleme zu lösen. Dabei nimmt die dortige Politik nur wenig Rücksicht auf die Nachbarstädte, wie auch die Planungen für Neubaugebiete im Westen der Stadt zeigen. Wenn den Überlegungen aus Frankfurt nicht schon jetzt eine klare eigene Position entgegengesetzt wird, die die Belange der Maintaler Bürger abgewogen berücksichtigt, muss davon ausgegangen werden, dass die Entwicklungen einfach über unsere Stadt hinwegrollen wird.

Da Maintal in der Verbandskammer durch einen eigenen (weisungsgebundenen) Vertreter präsent ist, kann sie ihre Belange unmittelbar einbringen.