Kultur in Maintal – reines Lippenbekenntnis für Sonntagsreden?

12.06.2013

FDP Maintal über Ablehnung ihres Kulturantrag

Open Air Kino im Freibad? Talentwettbewerbe im Bürgerhaus? „Großes Potenzial schlummert in den städtischen Einrichtungen – wie müssen es nur zu nutzen wissen“ äußert Jörg Fusenig, Ortsvorsitzender der FDP Maintal. Leider sehen dies nicht alle Fraktionen so. Die FDP-Fraktion Maintal zeigt sich entsetzt, dass in der letzten Sozialausschusssitzung ihr Antrag bzgl. der Aufwertung des Maintalbades, dieses besser publik zu machen und damit mittelfristig vor dem „AUS“ zu retten, bei den anderen Fraktionen gar keinen Anklang fand. Dies lässt für die Liberalen den Schluss zu, dass kein ernsthaftes Interesse an Kultur für Maintal herrscht. Einstimmig wurde der Prüfantrag bzgl. der abgestimmten Nutzung zwischen Maintalbad und Bürgerhaus Bischofsheim abgelehnt.
„Selbst einen einfachen Prüfauftrag mit zweifelhaften Argumenten abzulehnen, zeigt, dass es scheinbar nicht notwendig erscheint mehr für die Kultur in Maintal zu tun. Es wird immer deutlicher, dass andere Fraktionen sich auf der Schaffung eines Kultusbeauftragten ausruhen.“ zeigt sich die Stadtverordnete Schmidt erbost. Bereits andere Gemeinden nutzen ihr Freibad neben dem saisonalen Badebetrieb gerade auch für Konzerte, Sportspiele oder auch Public Viewing Veranstaltung etwa für die anstehende Fußball WM 2014. Ob dies auch im Maintalbad möglich ist, will die FDP Maintal überprüfen lassen. In der Sitzung wurde dieses Ansinnen bereits mit dem Argument, dass es nur Samstag Veranstaltung geben würde und damit die Freibadnutzung besonders an diesem hochfrequentierten Tag erheblich eingeschränkt wäre. „Wer sagt, denn das Veranstaltungen nicht auch unter Woche sein können. Wir müssen die Chancen sehen und nicht jede Idee sofort vom Tisch wischen.“ äußert Herr Fusenig sein Unverständnis über die Ablehnung der anderen Maintaler Parteien.
Aber nicht nur die kulturelle Nutzung des Maintalbades, sondern gerade auch die Erweiterung des Veranstaltungsspektrums des Bischofsheimer Bürgerhauses sollte auf den Prüfstand. „Es ist wichtig, dass der gerade neu geschaffene Kulturbeauftragte die Unterstützung der Stadtverordneten und des Magistrats bekommt, um so Schwerpunkte zu setzen“ verdeutlicht Jörg Fusenig, das Ansinnen der FDP. „Wir sehen die Möglichkeit gerade durch die Nutzung dieser beiden Örtlichkeiten weiteres Potenzial zu heben um Maintal auch für Interessenten aus Nachbargemeinden noch attraktiver zu machen“ ergänzt die Stadtverordnete Schmidt. Nach der Idee der Liberalen könnte das Maintalbad besonders im Sommer den Zuspruch finden und das Bürgerhaus vermehrt im Winter. „Das Ziel der Prüfung ist es, beide Einrichtungen als hervorgehobene städtische Einrichtungen ins Bewusstsein der Bürger in Maintal und Umgebung zu rücken. „Das Bürgerhaus Bischofsheim und das Maintalbad sind beides gut geführte und wertvolle Einrichtungen, auf die eine Stadt wie Maintal sehr stolz sein kann und um die uns sämtliche Nachbargemeinden beneiden,“ hebt FDP-Ortsvorsitzender Jörg Fusenig, der für die Ressorts Sport und Kultur bei Maintals Liberalen zuständig ist, hervor.
„Das Bürgerhaus könnte zur Ausrichtung eines Jugendwettbewerbes für junge Musiktalente genutzt werden, aber auch für etablierte Künstler, sogar ein Jazz-Frühshoppen oder Ausstellungen von ortsansässigen Künstlern wären denkbar,“ zeigt sich die Stadtverordnete Ulrike Schmidt motiviert. Wesentlich sei es, so Jörg Fusenig, dass der neugeschaffene Kulturbeauftragte zusammen mit dem Magistrat prüft und eventuell später auch entwickelt. “ Es ist uns wichtig, dem Kulturbeauftragten auch von Seiten der FDP weitere Ideen an die Hand zu geben um Maintals Örtlichkeiten noch intensiver kulturell zu nutzen und somit die Auslastung erhöhen!“ so die beiden Liberalen übereinstimmend.
Da aber offensichtlich die Maintaler Parteien derzeit nicht für neue Ideen in der Kultur für Maintal zu haben sind, hat sich die FDP-Fraktion entschieden, ihren Antrag in der Stadtverordnetenversammlung zurückzuziehen. „Uns ist die Maintaler Kultur zu wichtig, als dass wir sie einer unreflektierten Ablehnungsfront zum Opfer vorwerfen.“ macht Ulrike Schmidt deutlich, dass die Liberalen mit ihrer Initiative abwarten wollen, bis auch bei den anderen Parteien langsam durchsickert, dass die Kultur ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt ist. Abschließend gibt sie sich optimistisch, dass die FDP mit ihrer Idee doch noch durchdringen wird: „Gut Ding will in Maintal viel Weile haben, das haben wir in den letzten zehn Jahren in der Maintaler Stadtverordnetenversammlung immer wieder erfahren dürfen.“